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Wildcampen in Norwegen am Preikestolen - perfekt zum Sonnenaufgang

Noch Platz auf deiner Bucketlist? Dann hab ich da vielleicht was für dich.



 

Der Preikestolen (norwegisch: "Kanzel" oder "Predigtstuhl") ist ein beeindruckend anzusehender Felsvorsprung im Lysefjord in Norwegen. Das zu sehen ist schon beeindruckend. Doch wie wäre es, von dort die ersten Sonnenstrahlen zu erblicken? Geht noch besser! Gleich da oben das Zelt aufschlagen und übernachten!

Vom Parkplatz aus sind es gute 8km mit knapp 600 Höhenmetern die man aufsteigen muss. Es geht also relativ fix, aber mit vollem Gepäck nicht zu unterschätzen. Zelt, Isomatte, Schlafsack und Campingküche müssen mit - die Kamera darf natürlich nicht fehlen!

Während des Aufstiegs laufen unzählige Menschen mit dir oder die ersten kommen dir sogar schon entgegen.



 


Hier ein kleiner Auszug aus meinem Reisetagebuch:

"[...] um 14.22 Uhr, das weiß ich noch, bin ich gestartet. Oben angekommen hab ich nicht auf die Uhr geguckt, aber geschätzt war es bestimmt 4 Stunden später. Meine Uhr auf dem Handy sagt was anderes: Etwa 2,5 Stunden habe ich mit Pausen gebraucht. Auf die gefühlten 4 Stunden komme ich bestimmt, weil ich oben vor lauter Staunen die Zeit vergaß. So gegen 17 Uhr habe ich dann meinen Zeltplatz gefunden. Ein Felsvorsprung am Fuße des Preikestolen.



Zunächst war ich der einzige mit Zelt, später habe ich aber noch ein paar weitere gesehen.


Als ich mir dann mein Abendessen zubereiten wollte - es gab Reis mit einer tomatigen Soße aus der Tüte - bekam ich dann zum ersten mal die berüchtigte Mückenplage zu spüren. Hunderte kleine pieksende Biester hielten mich vom Essen ab - natürlich hatte ich auch kein Spray oder sowas dabei. Naja ich hab's überlebt.


Nach dem Essen wollte ich gerade wieder die Camping-Küche einpacken als zwei Norweger vorbeikamen. Sie meinten, dass sie von oben mein Zelt sahen und mich für bekloppt hielten, weil es doch viel zu stürmisch und kalt sei. Aber beim Näherkommen sahen sie, dass mein Platz perfekt war. (Zudem habe ich mir eine kleine Schutzmauer aus Steinen gebaut).

Nach einem kurzen, netten Gespräch drehten sie wieder um. Da bot mir der eine noch schnell sein restliches Wasser an. Ich könne es für die Nacht und zum Kochen ja eher gebrauchen als er. Einfach sympathisch! Corona-gerecht gaben wir uns die Faust zum Abschied.


Nun schnell ins Zelt! Satt und K.O. wäre es sicher schnell gegangen einzuschlafen. Aber ich MUSSTE noch die Sonne untergehen sehen. So viele, wunderschöne gelbe und lila Wolken - traumhaft. Jetzt aber Schlafenszeit."


 

Die Nacht war zwar weniger kalt als erwartet, doch wie gewöhnlich wurde ich ein paar mal wach. Als es dann 6 Uhr war, habe ich kurz aus dem Zelt geguckt und musste feststellen, dass es schon begann hell zu werden. Also schnell aus dem Bett und rein in die Klamotten. Schnell noch die Kamera gegriffen und dann bin ich los gelaufen um noch pünktlich für die ersten Strahlen wieder oben auf dem Preikestolen zu sein.

Unfassbar wie viele Menschen schon hier oben sind. Es scheint sogar so, als wäre eine geführte Wandergruppe da oben. Naja, die müssen jedenfalls schon sehr früh los gegangen sein. Egal, wir alle teilen diesen atemberaubenden Anblick. Zum Glück lässt die Wolkendecke das überhaupt zu.



Fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen - für mich jedenfalls. Ein Gänsehaut-Moment!

Ich kann beobachten, wie sich die Leute in den Armen liegen und jeder dort oben die Stille einfach nur genießt. Für diesen Augenblick sind alle Sorgen und Ängste vergessen.

Ich frage noch freundlich, ob jemand ein Bild von mir machen kann und dann ging es wieder zurück zum Zelt - frühstücken.



Kennst Du das, wenn du vollkommen aufgedreht bist, ganz hibbelig und voller Euphorie? Genau so ging es mir. Deshalb musste ich erstmal in Ruhe Frühstücken und alles verarbeiten bevor ich Sachen packen konnte.




 

Der Abstieg ging deutlich leichter als der Aufstieg. Dennoch hatte ich ein paar Knieschmerzen... da konnte ich die Stufen nur langsam gehen. Aber glücklicherweise geht es die meiste Zeit recht gerade über das Felsplateau oder weiter unten über die Holzstege durch die sumpfigen Felder.



Am Parkplatz angekommen ging es mit meinem Auto dann weiter zum nächsten Abenteuer.


 

Du möchtest etwas für meine Kaffeekasse da lassen?


Danke fürs Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal,

Joris

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